Sarkozy

London, 22. Mai 2007, 10:01 | von Dique

Es war in der französischen Wahlnacht. Die französische Wahlnacht, so könnte man eine Operette nennen. Ich war auf dem Weg zur South Kensington Station und mir kommen ein paar Franzosen entgegen, überwiegend schöne junge Frauen, und sie rufen mir zu: »Sarkozy«, mit diesem französischen Akzent, unmöglich aufschreibbar, »Sarkozy«.

Ich kam gerade aus dem Builders Arms. Ich hatte dort eines dieser wunderbar zarten Steaks gegessen, mit normalen Frites, nicht den üblichen Chunky Chips, also Steak et Frites, unbewusst französisch, sort of. Sicher kamen die Franzosen aus dem Institut français, denn wie das Goethe-Institut ist das in South Kensington.

»Sarkozy«, heißt es immer wieder, und dann nimmt mich eine bei der Hand. »Good luck« oder irgend so was sage ich, »good luck«, na ja, was soll man da auch sagen. Ich war etwas überrascht, freute mich noch über den Geschmack dieses Steaks, und dann diese feiernden Franzosen, junge Leute, huldigen dem konservativen Kärchermeister, und ich frage mich, was ich gemacht hätte, wenn das Deutsche gewesen wären, die den Wahlsieg von Angela Merkel gefeiert hätten. Nicht, dass ich Angela Merkel schlecht finde. Aber sie hat ja auch irgendwie keinen Sarkozy-Sieg errungen, »Sarkozy«.

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