Doppelalbum:
The Waste Land / Deutsche Schilderungen

München, 21. Juli 2008, 11:21 | von Paco

Wir gingen in den Hofgarten, um dort ein wenig Boule zu spielen. Unterwegs erzählten wir uns unsere Lieblingsstellen aus T. S. Eliots Megapoem »The Waste Land«, das ja eben auch kurz im Hofgarten stattfindet:

(…); we stopped in the colonnade,
And went on in sunlight, into the Hofgarten,
And drank coffee, and talked for an hour.

Wobei Eliot selber den Ort immer wie ›hoffgahten‹ betont hat. Es ging also um diese und jene Stelle, aus Volkes Gewimmel heraus verstand immer mal wieder jemand Satzfetzen und rief uns zu: »Eliot?«, und wir nickten dann freundlich.

Mittlerweile war Marcuccio eingetroffen, der auf dem Weg von Konstanz nach Innsbruck kurz in München halt machte. Wir schossen ein paar Details der aktuellen FAS-Ausgabe hin und her, zum Beispiel den Aufmacher des Gesellschafts-Teils: »Deutsche Schilderungen« heißt der sehr sonntagstaugliche Text von Sascha Zoske.

Es handelt sich um eine schöne kleine Kompilation der Begrüßungsschilder, die die einzelnen Bundesländer auf ihren Autobahnen verteilt haben. Der Artikel wurde unterschwelllig offenbar eventuell vielleicht auch getriggert durch die neulich erfolgten Tiefensee-Vorschläge zur Abschaffung 22 bestimmter Verkehrsschilder.

Abends im Schuhmann’s hatten wir die Eingebung, dass wir am besten keine FAS-Langreviews mehr machen sollten.

Eine Reaktion zu “Doppelalbum:
The Waste Land / Deutsche Schilderungen”

  1. Horatiorama

    Viel zu selten wird Eliots großes Werk zitiert. Danke! Zur Aussprache: Wenn man sich das Gedicht von Eliot gelesen anhört, stellt man fest, dass er auch in den englischen Passagen, derer es doch erstaunlich viele gibt, ab und an wie ein Ausländer klingt. Besonders deutlich in „Marie, / Marie, hold on tight. And down we went.“ Das liegt sicher daran, dass der Schlittenkopilot kein Muttersprachler ist. Beim „Hoffgahten“ ist der Fall nicht so einfach. Vielleicht wissen die Passanten in München mehr?

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