Die 30 besten US-Serien 2007/08, Platz 14:
Heroes (2. Staffel, NBC)
Barcelona, 6. August 2008, 05:44 | von Paco
(Übersicht: Alle 30 besprochenen Serien. – Vorwort: Besuch im Serienland.)
Schon das unbefriedigende Finale der grandiosen 1. Staffel ließ vermuten, dass die 2. Staffel nicht mehr denselben Zauber verbreiten würde. Hinzu kam, dass wegen des Autorenstreiks nur 11 statt 24 Folgen produziert wurden.
Trotz allem ist »Heroes« weiterhin eine der besseren Serien, und »Volume 2« der Sage beginnt auch gleich mit einer maximalen Verblüffung, die den wohl interessantesten Erzählstrang der Staffel einleitet: Im Japan des Jahres 1671 erleben wir den zeitgereisten Hiro, der endlich seinem Idol begegnet, dem Takezo Kensei. Überraschenderweise ist der große Kensei ein Nicht-Japaner, ein Englishman, der sich zudem als Scharlatan herausstellt, nicht als Kämpfer für das Gute. Auch er ist ein Hero, durch seine Fähigkeit zur Regeneration kann er steinalt werden und treibt sich unter dem Namen Adam Monroe auch in der Gegenwart herum, wo er The Company mitgründet, die Geheimorganisation, die die »special abilities« der Heroes erforscht.
Sylar gerät zunächst etwas aus dem Fokus. Durch eine Infektion mit dem Shanti-Virus kann er seine »abilities« nicht mehr aktivieren. Er wird irgendwo in der mexikanischen Wüste von den neuen Charakteren Maya und Alejandro aufgegabelt, die ihn mit in die Staaten nehmen. Maya will dort Mohinder treffen, denn sie leidet unter ihrer »ability«: Sobald die gestresst ist, verbreitet sie eine tödliche Krankheit, die alle in ihrer näheren Umgebung sofort umbringt. Bei der Begegnung mit Mohinder schafft es Sylar, an den Impfstoff gegen das Shanti-Virus zu kommen. Er injiziert sich das Zeug, und auf einmal funktionieren seine »abilities« wieder. »I’m back«, sagt er, und das lässt auf eine schöne 3. Staffel hoffen.
Der alte und der neue Bösewicht waren das Zugpferd der Staffel, die anderen Charaktere konnten da kaum mithalten. Der vormals so herrlich geheimnisvolle Mr. Bennet wird zum Papagei, der dauernd sagt »I just want to protect my family!« Er ersteht übrigens auf wundersame Weise von den Toten auf (so wie auch der in Staffel 1 gekillte D. L.), zum zweiten Mal bereits (Folge 10). Sein herausgeschossenes Auge hat sich natürlich auch wieder regeneriert, nachdem ihm Blut seiner selbstheilenden Adoptivtochter gegeben wurde. Spätestens an dieser Stelle kann man auch als eingefleischter Fans mal gestehen: »So ein Scheiß!«
Der alte Sympathieträger der Serie, Peter Petrelli, ist ziemlich angeschlagen. Er hat das Ende der 1. Staffel, den Showdown mit Sylar am Kirby Plaza, zwar überlebt, aber irgendwie vergessen, dass er der ultimative Superheld ist. So wird er eine Weile zum Erfüllungsgehilfen von Adam.
Ins Ensemble aufgenommen wurde Kristen Bell (»Veronica Mars«), die ab Folge 5 die Elle Bishop spielt, die Tochter des »Company«-Chefs Bob, und als Agentin für die »Company« arbeitet. Sie musste als Kind ein paar Elektrizitätstests über sich ergehen lassen, die mit ihrer »ability« zu tun haben. Sie ist ein bisschen in Peter verliebt und rettet am Ende Mohinder vor Sylar. Auch der Showdown zwischen Elle und Claire ist sehenswert (Folge 9).