Software & Erinnerung (Teil 3)
Leipzig, 1. September 2008, 21:15 | von PacoDas Motto lautet nach wie vor:
»Et tout d’un coup le souvenir m’est apparu.« (Proust, Combray)
Vor genau einem Jahr haben wir hier zum ersten Mal ein bisschen Versionsnummern-Lyrik präsentiert. Das damalige Preface könnte ich hier gleich noch mal reinpasten, aber der Link eingangs genügt. (Nur kurz zur Auswahl: Es wird nur die Software gelistet, die wir regelmäßig benutzen. Wir haben wirklich nichts gegen Fedora oder Red Hat, wir benutzen diese Distros nur nicht. :-)
Schon der lapidare Vergleich der vor einem Jahr aktuellen Releases mit den heute stabilen Versionen grenzt an (sagen-wir-mal:) Geschichtsschreibung. Schließlich geht es oft genug um die Propagierung dringend nötiger Sicherheitsreleases – eine Parallele zu den Erscheinungen heutiger Sicherheitspolitik. Außerdem geht es natürlich um sich änderndes Look&Feel beim Bedienen aktualisierter Software, nicht nur beim neuen Firefox oder beim neuen KDE – in der derzeitigen Sozial- und Gesellschaftsgeschichtsschreibung wird das natürlich noch ausgeblendet, hehe.
Zu jeder einzelnen Versionsnummer wäre im Prinzip ein Kommentar fällig, denn die Zählweisen der verschiedenen Projekte unterscheiden sich teilweise stark voneinander. Wann wird zum Beispiel eine ganze Nummer nach oben gesprungen? Trotz eines kompletten Engine-Rewrites ist Opera bei der Versionsbenennung nur den Schritt von 9.2 zu 9.5 gegangen, Firefox dagegen den von der 2.0 auf die 3.0.
Neben der manischen Lektüre ausufernder Software-Reviews bin ich immer wieder fasziniert über die steten Ausrufungen neuer Versionen auf heise.de, golem.de, fixmbr.de usw. Ein Highlight ist dabei immer der tausendfache Blogosphären-Schrei beim Release einer neuen WordPress-Version.
Wie auch immer, eine Ästhetik von Versionsnummern lässt immer noch auf sich warten. Solange horten wir hier mal weiter Material. (Wer sich gern mit Matthias Politycki an den Netscape Navigator 4 erinnern möchte, bitte.)
Jetzt die Übersicht, Stand 1. 9. 2008 – in Klammern die Version, die am 1. 9. 2007 aktuell war (die meisten Kommandozeilentools habe ich diesmal weggelassen):
Browser & Aufsätze:
Opera 9.52 (9.23)
Firefox 3.0.1 (2.0.0.6)
SeaMonkey 1.1.11 (1.1.4)
Netscape Navigator 9.0.0.6/eingestellt (9.0b3)
Konqueror 4.1.0 (3.5.7)
Safari 3.1.2 (525.21) (3.0.3 [522.15.5])
Amaya 10.0.1 (9.55)
Internet Explorer 8.0.6001.18241/Beta (7.0.5730.11)
Maxthon 2.1.4.238 (2.0.3.4643)Server/Database/CMS:
Apache 2.2.9 (2.2.4)
MySQL Community Server 5.0.67 (5.0.45)
PostgreSQL 8.3.3 (8.2.4)
MediaWiki 1.13.0 (1.10.1)
osCommerce 2.2 RC 2a (2.2 RC1)
Trac 0.11.1 (0.10.4)
WordPress 2.6.1 (2.2.2)
Typo3 4.2.1 (4.1.2)
Joomla 1.5.6 (1.5 RC1)Clients:
WinSCP 4.1.6 (4.0.3)
FileZilla 3.1.2 (3.0.0 RC3)
FireFTP 1.0.2 (0.98)
Trillian 3.1.10.0 (3.1.7.0)
mIRC 6.34 (6.3)
RapidSVN 0.9.6 (0.9.4) / Subversion 1.5.2 (1.4.2)
floAt’s Mobile Agent 2.1.4.0.R243 (»Outdated!«)Media Players:
VLC media player 0.8.6i (0.8.6c)
Media Player Classic 6.4.9.1 rev 72 (6.4.9.0)
BSplayer 1.37 (letzte freie Version, immer noch gut)
Songbird 0.7.0 (0.2.5)
Amarok 1.4.10 (1.4.6)
foobar2000 0.9.5.5 (0.9.4.4)
Winamp 5.541 (5.35) (immer noch gut: 2.91)Editoren/Word Processors:
OpenOffice 2.4.1 (2.2.1)
XMLmind 4.0.0 (3.6.1)
Notepad++ 5.0.3 (4.2.2)
UltraEdit 14.10 (13.10a)
Kate 3.1 (2.5.4)
XEmacs 21.4.21 (21.4.20)
joe 3.5 (immer noch)Coding:
Perl 5.10.0 (5.8.8)
PHP 5.2.6 (5.2.4)
GCC 4.3.2 (4.2.1)
Ruby 1.9.0 (1.8.6)
Ruby on Rails 2.1.0 (1.2.3)
JDK 6 Update 7 (6 Update 2)Gfx/Pics/Print:
Photoshop CS3 (immer noch)
GIMP 2.4.7 (2.2.17)
IrfanView 4.20 (4.00g)
Picasa 2.70 Build 37.36 (2.7.0)
ImageMagick 6.4.3-6 (6.3.5-6)
Ghostscript 8.63 (8.60)Edu:
LingoPad 2.6 (360) (2.5.1 [325])
Google Earth 4.3.7284.3916 (4.2.0181.2634)Distros:
Kubuntu 8.04 (7.04)
OpenSUSE 11.0 (10.2)
Slackware 12.1 (12.0)Desktop/Command Line:
KDE 4.1.0 (3.5.7)
Beagle 0.3.8 (0.2.18)
Bash 3.2.33 (3.2.17)
Am 2. September 2008 um 23:33 Uhr
Nachtrag Browser:
Google Chrome 0.2.149.27, Build 1583 (launched today)
Am 8. September 2008 um 00:38 Uhr
Quasi divinatorisch hat der UBL seine „Archäologie“ der Netz- Handhabungen knapp vor dem 10- jährigen Google- Geburtstag plaziert – nicht vorauszusehen war zum Zeitpunkt der Recherche war ja die unmittelbar fogende Ver- Chrom[e]- ung der gebrausten Welt – „chapeau !„