Anstreichungen zu Peter Richter
Leipzig, 7. Oktober 2008, 23:42 | von PacoAm Montagmorgen fand ich auf der hintersten Bank der Straßenbahn eine zerlesene, aber noch intakte FAS. Es war die Ausgabe vom Vortag (5. 10. 2008), aus der ein Zipfel des Feuilletons hervorlugte. Darauf befand sich ein hellgrüner Anstrich, der mein Interesse weckte.
Ich blätterte die verdeckenden Teile weg und sah vor mir den Feuilleton-Aufmacher von Peter Richter (»Alles muss raus!«, S. 25), der dann mit insgesamt 7 dunkelgrünen Textmarkerzeichen durchwirkt war.
Irgendjemand musste die besten, relevantesten, komischsten, unbotmäßigsten Stellen angestrichen haben. Und diese Stellen sind die Folgenden, und mit diesem Beitrag zur anonymen Leserforschung schließe ich auch diesen marginalen Rundown der letzten FAS:
Aber trotzdem: die vom Wirtschaftsteil können mich allmählich mal.
ich fang‘ jetzt erst recht nicht an, Goldbarren mit mir herumzuschleppen (ich verachte Hip-Hop)
»Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?« (»Da, wo man Leute, die so etwas fragen, feuern kann.«)
Das Erschaudern angesichts alter Kontoauszüge nenne ich Ruinenromantik.
Dieser Tage muss ich aber lernen: Das gute alte »I hope I die, before I get old« ist gar nicht Rock ’n’ Roll, sondern VWL.
Georges Bataille, der alte Frauenversteher
Natürlich ist das alles immer ein bisschen Hermann Hesse für Zweitsemester.
Am 8. Oktober 2008 um 00:05 Uhr
Dessen Dextrose-Schübe sollten unsereins einmal in homöopathischer Dosis unterkommen.