Babylon, BBQ und ein Éclair
New York, 2. November 2008, 05:07 | von DiqueAnkunft JFK. Fast eine Stunde an der Passkontrolle, Lektüre »Persian Fire« von Tom Holland:
»Immigrants, whether slaves and exiles or mercenaries and merchants, thronged the streets of Babylon – history’s first truly multicultural city. Even after the loss of her independence to Cyrus, she had remained the Near East’s supreme melting-pot, her streets filled with a thousand different tongues, the roaring of exotic animals and the flashing of strange birds …«
Dann endlich mit dem AirTrain nach Howard Beach und von dort mit der Metro nach Manhattan, dort treffe ich San Andreas an 42nd Street Ecke 8th Avenue. Gleich weiter in die Pharmacy auf der anderen Straßenseite, um mit Paracetamol versetzten Hustensaft gegen die anklingende Erkältung zu kaufen. Leider gibt es mein bevorzugtes All-in-One von Beechams nicht und ich beginne mich mit einem vergleichbaren Produkt zu kurieren.
Wir gehen dann ins Daisy May’s zum Abendessen, laut dem Zagat (den schleppt San Andreas tatsächlich mit sich rum) das beste BBQ in New York. Sehr einfacher Order-at-the-Counter-Laden, Pappteller und Plastikbesteck, und wir unterhalten uns über »The Graduate«, weil uns das Besteck daran erinnert, wie Ben (Dustin Hoffmann) vom Mann seiner zukünftigen Affäre, Mrs. Robinson, zur Seite genommen wird und dieser zu ihm sagt: »I want to say one word to you. Just one word.« Und nachdem Ben versichert hat, dass er zuhört, sagt er: »Plastics.«
Es gibt dann Ribs, Beef Brisket und vier Side Dishes (Sweet Potato Mash, Creamy Spinach, Dirty Cajun Rice und Corn with Cheese). Die Ribs sind in der Tat ausgezeichnet, das Brisket kommt unerwartet in sehr kleinen Stücken, und wir fragen uns, ob wir vielleicht falsch bestellt haben.
In der New York Times schrieb neulich Holland Cotter in seinem Artikel »A Banquet of World Art, 30 Years in the Making« über den scheidenden Met-Kurator Philippe de Montebello und eine Ausstellung von 300 Werken, die unter seiner Ägide eingekauft wurden, 300 von 84,000(!), die er in dieser Zeit absegnete:
»The 300 objects in the show represent a tiny fraction, and a madly eclectic one. Chinese scrolls, Greek vessels, Oceanic effigies and an 18th-century American pickle holder share the spotlight, with no object privileged as better – grander, rarer, prettier – than any other. This is a wonder-cabinet situation, an exercise in proprietorial pride, an unabashed, if surprisingly low-key, display of fabulousness.«
Darauf freuen wir uns dann morgen, jetzt noch schnell irgendwo in der Nähe auf Kaffee und Éclair und ab ins Bett.