Well Ror’d, Wolf!
Paris, 25. März 2009, 07:37 | von PacoMitte Januar hat Martin Krumbholz für die NZZ einen Ror-Wolf-Prosaband aus dem letzten Jahr rezensiert, »Verschiedene Möglichkeiten, die Ruhe zu verlieren«, zusammengestellt von Brigitte Kronauer.
Demnächst folgt eine Rezension desselben Bandes in einer großen deutschen Literaturzeitschrift, deren Redaktion bei Gabriel eine bestimmt geartete Überschrift in Auftrag gegeben hat. Der entprechende Rezensent würde seine Besprechung in einer bestimmten Tonlage und einem genau beschriebenem Anspielungsrahmen verfassen bzw. habe dies schon getan.
Die Überschrift nun sollte auf jeden Fall generisch sein und tendenziell auch andere in den letzten fünf Jahren erschienene Bücher von Ror Wolf mit einbeziehen, die man aus Platzmangel leider nicht habe besprechen können.
Als Gabriel gestern kurz vorbeikam, zeigte er mir en passant seine »errechnete« Überschrift und erklärte mir den »Rechenweg«. Wir trafen uns in einem Café im 5ème, und ich habe nicht mehr alles behalten, es ging irgendwie um die von Ror Wolf vorgenommene Kontraktion von Lautheit, außerdem fielen Begriffe wie Subtilitätsgrad und Reziprozität. Im Moment der Erklärung leuchtete mir das jedenfalls alles ein, auch die Shakespeare-Anspielung machte mehr als Sinn, und beim Anblick der klar gegliederten Überschrift ist die Entstehungsgeschichte sowieso unwichtig:
Well Ror’d, Wolf!
Dieser Titel wird also demnächst eine Rezension einleiten und erfüllt sicher wieder den heiligen Zweck einer Überschrift, prägnanter und vollständiger zu sein als der ihr folgende Text (siehe auch: »Die Vermeesung der Kunst«).