Immer wieder Perutz, immer wieder Fontane
London, 20. Juni 2009, 11:05 | von DiqueIch habe jetzt den letzten mir fehlenden Perutz-Roman gelesen, »Turlupin«. Er spielt in Paris zu Zeiten Richelieus. Während des ersten Drittels des Buches war ich ein bisschen perutzmüde und las so dahin, aber irgendwann packte es mich wieder, und ich frage mich, wie er das macht, wie er das immer wieder schafft. Die Story ist erste Sahne, wie gewöhnlich, dazu dieser Style, der fliegt so dahin, das ist ein wahrer Traum.
Neulich las ich auch mal wieder Fontane, das muss ich einfach immer mal machen (im Archiv nennen sie mich schon Fonty, hehe). Ich hatte irgendwo auf dem Flohmarkt »Stine« gekauft und las es dann ein paar Tage später im Zug. Auch bei Fontane geht es ja oft ein bisschen lahm los und ist dann eben dieser Fontane-Style, und dann dachte ich mir, meine Fresse, jetzt lese ich schon wieder Fontane. Im Zeichen der Leseökonomie sollte ich doch lieber in die Breite lesen, um mehr andere Autoren abzudecken.
Aber »Stine« ist ja nur eines dieser kurzen Bändchen (gern unter dem furchtbar klingenden Schirm »Berliner Frauenromane« geführt), ein paar dutzend Seiten war ich jedenfalls im Zweifel mit meiner Lektüre, ärgerte mich, dass ich nichts anderes eingesteckt hatte, aber plötzlich hatte ich wieder diesen Fontane-Moment. Das ist der Teil der Story, bei dem man einfach nur noch denkt: WTF!
Am 21. Juni 2009 um 13:49 Uhr
Fontane rules ok in 2009.