Abonniert haben wir
Konstanz, 20. Oktober 2009, 23:25 | von MarcuccioSehr schön. Peter von Matt, Germanist mit dem besten Buchtitel des Jahres (»Wörterleuchten«) feiert die Zeitung! Im aktuellen NZZ Folio (10/2009, S. 63–64) geht es erst mal um Leser-Blatt-Bindungen: »Abonniert haben wir …«
Wir erfahren: Im Hause von Matt liest man die
- Zeitung für Deutschland (FAZ)
- Zeitung für die Schweiz (NZZ)
- Zeitung für Zürich (Tages-Anzeiger)
- – und die Zeitung für den Zug:
»Für längere Zugreisen kaufe ich regelmäßig die International Herald Tribune, da finde ich in jeder Nummer etwas, das ich sonst nirgends bekomme.«
Dann geht es um Ansprüche:
»Die Zeitung ist für mich eine Art Sparringpartner für meine Auseinandersetzung mit der Gegenwart, mit meiner Welt. Ich will von einer Zeitung gefordert werden. (…) Ich werde nur gefordert, wenn mir etwas begegnet, was meine momentane Kompetenz ein bisschen übersteigt. Das ist die Aufgabe der Zeitung. Sie muss sich bemühen, nicht einfach Leser, sondern gute Leser anzusprechen.«
… um Begeisterung:
»Dass ich zwei grosse Blätter vor mir habe, ist eine geniale Erfindung. Ich kann da etwas ganz lesen, dort nur den Lead oder die beiden letzten Sätze. Und dann kann ich umblättern. Das kann ich so bei keinem anderen Medium. (…) Ich kann vorwärts und rückwärts lesen, ich kann Sachen herausreissen, habe die Möglichkeit eines durchaus gestalterischen Umgangs mit der Information.«
… und um die Idee von Verbindlichkeit:
»(…) ich kann mir auch vorstellen, dass ich mich daran gewöhnen könnte, Zeitungen nur noch online zu lesen. Bloss weiss ich da nie genau, was die bringen und was nicht. Die gedruckte Zeitung ist da verbindlicher, da weiss ich: Das ist alles, was sie an diesem Tag zu sagen haben.«
Usw.
Am 22. Oktober 2009 um 11:52 Uhr
Ich finde es persönlich auch besser gedrucktes Papier zu lesen als vor dem Bildschrim zu sitzen. Außerdem schneide ich mir manchmal Artikel, die ich besonders interessant oder klug finde, aus. Ähnliches mache ich mit Bildern und Fotos, die mir gefallen. Daraus bastele ich mir manchmal eine Collage.