Rembrandt, Kirchner, Giacometti

Hamburg, 18. Februar 2010, 10:05 | von Dique

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Rembrandt's Homer Simpson

Der sieht doch ziemlich gut aus dieser Rembrandt, vor allem bekommt man den Alterungseffekt mit Photoshop noch besser hin als mit Tee, dem beliebten Papieralterungsmittel, bei Skulpturen gern als Melange aus Tee und Hühnerkot.

Neulich sah ich einen Beitrag über eine gefälschte Grafik von Otto Mueller, der anscheinend sowieso gerade immer begehrter wird, langsam zieht er mit Kirchner gleich, wenn man das so sagen darf, jedenfalls erzielte er bei den Frühjahrssales Rekorde, seine »Badenden« brachten bei Christie’s gerade knapp dreieinhalb Millionen Dollar, und er wird, wie ja auch Kirchner, sehr gern gefälscht, besonders natürlich die Grafik, mit Tintenstrahldrucker und besagtem Tee.

Das ging vielleicht ein bisschen unter bei all dem Bohei um Giacomettis »Schreitenden«, um die 104 Millionen, für die ihn die Commerzbank aus dem Bestand der übernommenen Dresdner verscheuert hat, das teuerste Kunstwerk ever, heißt es zumindest, aber das meint natürlich nur: bei einer Auktion, schließlich ging die Bloch-Bauer von Klimt für 135 Millionen weg und angeblich kurz danach, unter der Hand, ein Jackson Pollock für noch mehr.

Aber egal, die Summe für den Giacometti ist eigentlich unerhört, das ist schließlich nicht im entferntesten eine Einmaligkeit von Original oder sonst irgendwas, sondern ein fucking Bronzeguss, und davon gibt es einfach mal noch fünf weitere Exemplare (aber die standen »eben nicht … dreißig Jahre lang in Frankfurt«, im Vorstandsgebäude der Dresdner Bank). Pretty strange, ein Topportrait von Raffael, seit 50 Jahren das erste Ölwerk von ihm auf dem freien Markt, dieses Bildnis Lorenzos de‘ Medici, machte vor ein paar Jahren gerade mal schlaffe 27 Mille. Und Rembrandt hier hat sein Portrait des Homer gar unter eine Creative Commons-Lizenz gestellt, da hört sich doch alles auf.

(Bild: David Barton, limpfish.com, CC by-nc-sa)

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