Die Südharzreise:
»Reprise, 2. August 2009«

Leipzig, 15. Juni 2010, 23:47 | von Paco

Die Original-»Südharzreise« hat am 3. Oktober 2008 stattgefunden. Zehn Monate später sind wir die Autobahn 38, diese Kultursuper­strecke, noch einmal abgefahren. Dabei sind die Fotos für das Buch entstanden, das im März bei SuKuLTuR Berlin erschienen ist. Nur 31 der Bilder sind gedruckt worden, aus dem restlichen Material hat San Andreas jetzt eine Fotoerzählung in 139 Bildern zusammengestellt, die man hier durchscrollen kann:

http://www.zerstoerung.org/suedharzreise/reprise/

Es gibt dort neue Aufnahmen der Nietzsche-Tankstelle am Ortsaus­gang von Lützen zu bewundern, abenteuerlich sanierte Plattenbauten, wunderbare Weitsichtfotos der A38 (Hommage an Mattheuer), Szenen von den kreuzenden Bundes- und Landstraßen …

Thyratalbrücke von unten

… Lieblingsmotive wie die Blumenverkäuferin, die nebenbei als letzte deutsche Kaiserin firmierte, Fetischbilder der Popliteratur wie das wieder mal geschlossene Kaffee Kolditz in Sangerhausen, eine Studie des Thomas-Müntzer-Denkmals in Stolberg, die preisgekrönten Stadtvillen von Leinefelde-Süd, die aus einem 180 Meter langen Plattenbauriegel geschält wurden …

Stadtvillen Leinefelde-Süd

… und immer wieder formvollendete Readymade-Klohäuschen auf Autobahnrastplätzen.

Der Tag der Tour, der 2. August 2009, fiel zufällig auf den 75. Todestag Hindenburgs. Wir merkten das erst, als wir uns über einen schüchter­nen kleinen Blumenstrauß wunderten, den jemand auf die nach dem Krieg umgestürzte und vergrabene, jetzt aber wieder ans Licht geholte Hindenburg-Statue unterhalb des Kyffhäuserdenkmals geworfen hatte:

Umgestürzte Hindenburg-Statue mit Blumenstrauß

Auch sonst war nicht alles so wie im Jahr davor, und durch den Som­mertermin der »Reprise« fanden viele Nachtkapitel aus dem Buch nun im Hellen statt.

Das Buch steht nach wie vor unter einer Creative-Commons-Lizenz und kann frei heruntergeladen (PDF, HTML) oder auch für 10 Euro bei Ama­zon erstanden werden. Die 31 im Band gedruckten Bilder sind bereits – versehen mit Geotags – in den Wikimedia Commons und bei Flickr zu finden. Die Mehrzahl der »Reprise«-Bilder folgt in den nächsten Tagen.
 

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