The Office (6. Staffel, NBC)

Paris, 15. Oktober 2010, 07:40 | von Paco

(Übersicht: Alle 10 besprochenen Serien. – Vorwort: Besuch im Serienland.)

Die 6. Staffel von »The Office« ist vergleichsweise überladen mit kleineren Storybögen: Jim als Co-Chef, die Pam-Jim-Hochzeit, Michaels Affäre mit Pams Mom (eindrucksvoll Pams Urschrei, als sie davon erfährt), Andy und Erin, die Übernahme von Sabre (Kathy Bathes als Firmenboss), Dwight und Angelas Kinderwunsch »for business reasons« usw. Bei der Inszenierung von Michael Scotts Macht­zinnober strotzt jede Folge aber weiterhin vor unterhaltsamer Leichtigkeit wie sonst im Moment keine andere Comedy, da bin ich genau anderer Meinung als das sablog.

›Büro‹ ist hier auch nicht ›Krieg‹ wie bei »Stromberg«, sondern eher gutmütige Prokrastination. Wenn mal grad keine YouTube-Session anliegt, wird ein Spanischtag ausgerufen und werden alle möglichen Dinge mit einem Hinweis auf ihr grammatisches Geschlecht beklebt, was Stunden gedauert haben muss und, según Dwight, langfristig gesehen eh sinnlos ist: »I have it on very good authority that within 20 years everyone will be speaking German …, or, a Chinese-German hybrid.« (Folge 23)

Behutsam loten die Scripts Möglichkeiten der Neukonstellation aus, so wirkt die Berufung Jims zum Co-Boss auf Zeit (Folgen 2 bis 16) null gestelzt, sondern dynamisierend, weil sie sofort Dwights Eifersucht auf den Plan ruft und zu einem Pakt mit Ryan führt, »to take Jim Halpert down« (Folge 12).

Ihr nahes Ende ist der Show trotzdem eingeschrieben. Steve Carells Vertrag läuft aus, er wird nach der 7. Staffel, die gerade begonnen hat, aufhören, und das ist dann natürlich wie »Seinfeld« ohne Seinfeld, egal wer auf Michael Scott folgt und egal ob die Autoren das Weitermachen als Chance verkaufen werden.
 

Eine Reaktion zu “The Office (6. Staffel, NBC)”

  1. Andrea

    Muss ich mir sofort anschauen. Grüsse aus Krakau nach Paris!

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