I wie Infografik
Konstanz, 2. März 2011, 13:14 | von MarcuccioUnd gleich weiter mit dem Feu-Abecedarium, »I wie Infografik«, nachzulesen drüben in der »Welt«. Es geht also um das Visualisieren von Fakten, Fakten, Fakten, das mutmaßliche genaue Gegenteil von Feuilleton. Wer die Erzählhoheit ans Layout und an die Grafik abgibt, wird sowieso keine Geschichten erzählen wollen. Auf den ersten Blick scheint das Kulturressort bis heute der letzte infografikfreie Raum der Zeitung verblieben zu sein.
Schaut man genauer hin, dann haben sich aber ein paar feuilletonistische Infografik-Standards etabliert. Die »Zeit« zum Beispiel liefert dahingehend ganze kulturgeschichtliche Essays: Wenn so eine Deutschlandkarte des »ZEITmagazins« etwa erklärt, warum die Namen italienischer Eisdielen die Republik auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung noch teilen, weil die Eiscafés im Westen bis heute gern »Cortina« oder »Dolomiti« heißen, im Osten aber fast nur »Venezia«, dann ersetzt das ganze Gastarbeiter-Sagas.
Na ja, usw. Ich hab übrigens grad gehört, dass hier morgen eine neue Folge unseres Regionalzeitungsdramas erscheinen soll, endlich.