100 Seiten — Ein Kanon kurzer Bücher
Leipzig, 11. April 2011, 22:00 | von PacoDas 100-Seiten-Buch ist ein Mythos. Es ist gerade so lang, dass es den Einzeldruck rechtfertigt. Es hat die magische Seitenzahlenuntergrenze erreicht, ohne sie dann wirklich zu überschreiten. Man kann es in einem Schwung lesen, zwei Stunden, drei Stunden, fertig, nächstes Buch.
Immer wenn es mir einfiel, habe ich um mich herum nach berüchtigten 100-Seiten-Titeln gefragt. Und immer wussten alle sofort, was gemeint war, obwohl die Maßeinheit ›100 Seiten‹ alles andere als unproblematisch ist. Schon beim ersten Aufscheinen der Idee, beim Baden im Goldfischteich des Cour aux Ernest in der Rue d’Ulm, kam eine stattliche Zahl prototypischer Hundertseiter zusammen:
Chamisso: Peter Schlemihl. – Dostojewski: Weiße Nächte. – Heine: Harzreise. – R. L. Stevenson: Jekyll & Hyde. – Schnitzler: Traumnovelle. – Thomas Mann: Tod in Venedig. – Nietzsche: Ecce homo. – Machiavelli: Der Fürst. – Voltaire: Candide. – Diderot: Rameaus Neffe. Etc. Etc. Und César Aira schreibt berüchtigterweise fast ausschließlich 100-Seiten-Bücher.
Lob des kurzen Buches
Die Vorschlagsliste ist im Moment ca. 125 Titel lang (Voraussetzung war: mindestens eine nachgewiesene Einzelausgabe; und keine Theaterstücke, die sich ja in einem ähnlichen Seitenzahlenbereich bewegen). Jedem dieser Bücher, so der Plan, werden wir hier ab sofort einen kurzen Teasertext widmen, der anekdotenhaft die Kürze der Form feiern soll, das Leseerlebnis, den Inhalt, den Stil, die Rezeptionsgeschichte oder was auch immer, je nachdem.
Diese Anamnesen sollen ihrerseits schlagartig kurz sein, so um die 1.500 Zeichen (Vorbild: Marius Fränzels »Lektüren eines Nachtwächters«). Sie würden dann locker auf jeweils eine Buchseite passen. Und am Ende dieses Experiments steht dann vielleicht ein 100-Seiten-Buch über 100-Seiten-Bücher, mal sehen.
Enzensberger und »Die hundert Seiten«
In seinem »Ideen-Magazin«, das seine »Lieblings-Flops« beschließt (vor ein paar Wochen bei Suhrkamp erschienen), stellt Hans Magnus Enzensberger Projekte vor, die »über das Stadium der Skizze nie hinausgekommen« sind. Eines davon hatte den Arbeitstitel »Die hundert Seiten«. Anders als wir schlägt er vor, Klassiker der Weltliteratur, die besonders umfangreich, besonders unzugänglich sind, auf genau hundert Seiten zu komprimieren, als Nacherzählung eigenen Rechts. Denn »viele der berühmtesten Klassiker werden nicht gern gelesen«, da sie eine »Zumutung an das Zeitbudget« seien.
Auch bei Enzensberger findet sich der Mythos des 100-Seiten-Buchs: »Hundert Seiten erschrecken niemanden; sie geben jedem das angenehme Gefühl, ein ganzes Buch zu Ende gelesen zu haben.« Aus seiner Idee ist dann nichts geworden. Wir gehen das Problem nun von einer anderen Richtung her an. Das Sammeln von bereits existierenden Hundertseitern wird vielleicht erst mal konkretisieren, was ein 100-Seiten-Buch überhaupt eigentlich ist, was es kann, was es nicht kann usw.
Seitenpolitik
Die ›Seite‹ ist mindestens seit Gutenberg das populärste und nachvollziehbarste Maß für die Länge eines Textes. Wenn jemand ein Buch empfiehlt, gibt es ja stets sofort die Gegenfrage: »Wie lang?« Autoren und Verlage spielen natürlich mit der Anzahl der Seiten, und oft wird ein Buch mit satztechnischen Mitteln auf eine bestimmte Seitenzahl gebracht. Arno Schmidt, wer sonst, hat daher mal vorgeschlagen, die »Normalseite« einzuführen:
»Wie irreführend ist es oft, zu sagen, ein Buch zähle 500 Seiten; nachher hat es auf jeder einzelnen davon nur 20 Zeilen und in jeder 40 Anschläge = 800 Buchstaben. Ein anderes, von ›nur‹ 200 Seiten, aber mit 40 Zeilen a 50 Anschläge, enthält genau so viel Text. Man führe endlich in Wissenschaft und Buchhandel den Begriff der ›Normalseite‹ (abgekürzt: SN) von 2000 Buchstaben pro Seite ein! Es bleibe natürlich auch in Zukunft jedem unbenommen, mit Format, Zeilenzahl oder Typen völlig souverän zu schalten, aber man füge der Anzeige auch des apartesten Sonderdruckes noch in Klammern hinzu: ›SN 340‹ – oder wieviel es nun gerade sind. Das würde, konsequent durchgeführt nicht nur in Katalogen aller Art, viel nützen, sondern endlich auch einmal ermöglichen, das Werk eines Schriftstellers rein quantitativ zu fixieren und mit anderen vergleichbar zu machen.«
Für das 100-Seiten-Projekt hier gehen wir großzügig von einer Zeichenanzahl zwischen 100.000 und 225.000 aus (wie üblich inkl. Leerzeichen). Das sind je nach Ausgabe normalerweise zwischen 75 und 125 Textseiten. Wenn es sich um fremdsprachige Titel handelt, gilt die Zeichenzahl der deutschen Übersetzung. Für die zehn oben genannten Beispiele sieht es so aus (aufsteigend nach Länge geordnet, die Zeichenzahlen entstammen digitalen Versionen der Texte und sind auf den nächsten Tausender aufgerundet):
Dostojewski: Weiße Nächte (russ. 92.000, dt. 125.000)
Chamisso: Peter Schlemihl (132.000 Zeichen)
Heine: Die Harzreise (136.000)
R. L. Stevenson: Jekyll & Hyde (engl. 138.000, dt. 164.000)
Schnitzler: Traumnovelle (165.000)
Thomas Mann: Der Tod in Venedig (169.000)
Machiavelli: Der Fürst (ital. 164.000, dt. 177.000)
Nietzsche: Ecce homo (196.000)
Voltaire: Candide (frz. 187.000, dt. 219.000)
Diderot: Rameaus Neffe (frz. 177.000, dt. 221.000)
Zum Vergleich: Goethes »Werther« (240.000 Zeichen) und Rousseaus »Gesellschaftsvertrag« (frz. 257.000, dt. 275.000 Zeichen, Übersetzung von 1880) haben das Hunderter-Genre bereits verlassen. Sie lesen sich auch nicht mehr wie klassische Hundertseiter und fühlen sich eher nach 300 Seiten an (was in dem einen Fall sicher auch an den Ossian-Gesängen liegt, hehe).
»Candide« (in der Übersetzung von 1782) und »Rameaus Neffe« (in der Übersetzung von 1891) gehen in der aktuellen Experimentanordnung aber gerade noch so durch und grenzen die Sammlung nach oben hin ab. Jedenfalls im Moment, denn mal sehen, wie sich der Mythos ›100-Seiten-Buch‹ so macht, wenn wir ihm hier auf den Leib rücken.
Keine Zeit! – Ein Buch oder fünfzig Bücher?
Als Drückerkolonne im Auftrag fragwürdigster Leseökonomie würden wir natürlich schon sagen: Statt 5.000 Seiten lang Prousts »Recherche« zu lesen, könnte man auch 50 Hundertseiter lesen. Da hat man, rein rechnerisch, mehr davon, nämlich genau 49 Autoren und 49 Werke mehr, bei sozusagen gleichbleibender Strecke.
Diese Art von Rechnungen sind natürlich absolut unschöngeistig, und wir werden öffentlich auch jederzeit vehement abstreiten, so etwas zu befürworten! Lieber schieben wir wieder alles auf Arno Schmidt, den Statistiker der deutschen Literatur. Seine berühmte Lesevermögensrechnung ging ja so:
»Das Leben ist so kurz ! Selbst wenn Sie ein Bücherfresser sind, und nur fünf Tage brauchen, um ein Buch zweimal zu lesen, schaffen Sie im Jahr nur 70. Und für die fünfundvierzig Jahre, von Fünfzehn bis Sechzig, die man aufnahmefähig ist, ergibt das 3.150 Bände : die wollen sorgfältigst ausgewählt sein !«
Und wer kürzere Bücher liest, liest normalerweise auch mehr Bücher. Wobei es dieser Rechnung natürlich an einem Koeffizienten für die Textschwierigkeit mangelt.
Nächstes Projekt: Tausend Tausendseiter!
Aber das Zeitproblem ist ja nun mal da. Marcel Reich-Ranicki hat sich 1993 zum Beispiel geweigert, den 1006-Seiten-Roman »Der rote Ritter« von Adolf Muschg zu lesen:
»Autor und Verlag versuchten, mich zu überreden: In dem Buch seien sehr gute Kapitel und Abschnitte. Das mag ja sein, aber ich habe nicht die Zeit, die Rosinen in diesem gigantischen Kuchen zu suchen.«
Fernab all dieser rechnerischen Unverschämtheiten behaupten wir hier natürlich gern und weiterhin, dass wir die »Recherche« lieben, den »Ulysses« und »Zettel’s Traum«, Alexander Kluges »Chronik der Gefühle« und Hans Henny Jahnns »Fluß ohne Ufer«. Wir haben Pynchons »Against The Day« und Wallace‘ »Infinite Jest« gelesen, Bolaños »2666« und Littells »Die Wohlgesinnten«, und zumindest kennen wir jemanden, der sich angeblich auch den barocken Ziegelstein »L’Astrée« sowie die »Römische Octavia« komplett reingezogen hat.
Und da nichts ohne sein Gegenteil wahr ist, kündige ich hiermit also auch gleich das Pendant und Nachfolgeprojekt zu diesem 100-Seiten-Projekt an: eine Sammlung der 1000 besten 1000-Seiten-Bücher!
Aber jetzt erst mal das Lob des kurzen Buches. 100 Seiten Zeit hat jeder, jeden Tag aufs Neue. Los geht es übermorgen mit Klabunds »Deutscher Literaturgeschichte in einer Stunde« (1920), dann folgen die »Käse«-Novelle des herrlichen Belgiers Willem Elsschot (1933), Chamissos »Peter Schlemihl« (1813) und Nietzsches »Ecce homo« (1888). Alles Hundertseiter vom Feinsten! Mögliche nächste Testobjekte sammeln wir dann weiter hier.
i.A. Paco
–Consortium Feuilletonorum Insaniaeque–
Am 11. April 2011 um 22:50 Uhr
Toll, bin gespannt. Vor allem auf die tausend 1000-Seiter.
Am 12. April 2011 um 08:37 Uhr
Bei den langen Kloppern bitte nicht den „Großmütigen Feldherr Arminius“ von Lohenstein vergessen – viele Vorlesungsstunden ersetzten im Grundstudium die 3100-Seiten-Lektüre
Am 12. April 2011 um 13:09 Uhr
Eine schöne Idee und eine schöne Liste. Da werde ich doch gleich ein paar unbekannte Schätze heben und wüsste auch noch ein paar schöne Ergänzungen: Wie wär’s mit Bora Ćosićs „Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution“, oder Harmut Langes „Das Konzert“, oder Markus Werners „Zündels Abgang“, oder Camus'“Der Fremde“, oder, oder, oder…
Am 12. April 2011 um 13:55 Uhr
Handkes „Wunschloses Unglück“ müsste den Kriterien auch entsprechen, glaub ich. Auf jeden Fall eine tolle Idee!
Am 12. April 2011 um 14:16 Uhr
@JJ @i.: camus ist zu lang, der rest steht jetzt mit drin.
Am 12. April 2011 um 17:18 Uhr
Für die kurze Liste:
T.C. Boyle: Das wilde Kind. München 2010. (101 Textseiten)
Luchino Visconti: Angelo. München 2006. (Fragment: 112 Textseiten)
Am 12. April 2011 um 17:29 Uhr
Vielleicht auch:
André Gide: Der Immoralist. 110 Textseiten.
Italo Calvino: Der geteilte Visconte. 91 Textseiten.
Peter Schneider: Lenz. 85 Textseiten.
Carson McCullers: Spiegelbild im goldnen Auge. 88 Textseiten.
Die sind aber alle sehr sparsam gesetzt, und die Zeichen habe ich nicht gezählt.
Am 12. April 2011 um 17:34 Uhr
Ernesto Sabato „El tunel“ (koennte knapp werden: spanisch 165 Seiten, aber davon bestimmt noch wieder 30 Seiten – muss ich nochmal pruefen)
Frischs „Montauk“ is‘ wahrscheinlich auch knapp drueber..
..und Walt Whitmans „Leaves of Grass“ ist vermutlich auch nicht ganz richtig…
Jan Peter Bremer „Der Fürst spricht“
puh, is mir ja doch noch eins eingefallen..
Am 12. April 2011 um 17:44 Uhr
In die Short-Shortlist gehört „Nölting oder Die Erfindungsfolter“ von Rolf Schönlau, erschienen bei Dielmann. Die Novelle mit einem Umfang am unteren Rand der Textmarge ist kurz gesagt: ein Menuett.
Am 12. April 2011 um 21:55 Uhr
Da könnte man vielleicht noch ergänzen:
Frédéric Beigbeder – Memoiren eines Sohnes aus schlechtem Hause
Emmanuel Bove – Schuld
Vincent Denon – Nur eine Nacht
Marguerite Duras – Aurelia Steiner
Marcel Proust – Der Gleichgültige
Marcel Proust – Tage des Lesens
Philippe Soupault – Die Reise des Horace Pirouelle
Am 13. April 2011 um 10:10 Uhr
@ Paco: bei mir ist Camus‘ „Fremder“ kürzer als „Wittgensteins Neffe“, oder?
Zwei Klassiker , wohl eher an der unteren Grenze:
Robert Musil – Drei Frauen
Jean Paul – Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal
@ Phorkyas: An Sabato musste ich auch sofort denken, ist aber in meiner Ausgabe großzügig gesetzte 208 Seiten stark.
Am 13. April 2011 um 10:19 Uhr
@foxi @Phorkyas @IF @Durchleser @JJ: Danke für den Input, die Vorschlagsliste wird gleich aktualisiert.
@JJ: Der »Wutz« zum Beispiel ist nur knapp 90.000 Zeichen lang und hat bei Reclam auch nur 60 Seiten. Ist also eher eine Broschüre als ein Buch, hehe.
Am 13. April 2011 um 10:27 Uhr
(ah: hier bei der ‚Edición de Ángel Leiva‘ würd’s eigentlich passen. 165 Seiten, aber es geht erst auf Seite 61 los – vielleicht geht’s ja also doch noch, als schönen Ersatz für Camus‘ „Der Fremde“, der vermutlich leider zu lang ist? ah der Fremde diskutiert ihr sogar grad..*g*)
Am 13. April 2011 um 10:30 Uhr
@ Paco: Pardon, der „Wutz“ haust bei mir im Sammelband, eng gequetscht, und fühlte sich beim Lesen immer nach 100 Seiten an.
Am 13. April 2011 um 10:47 Uhr
@JJ: Da hast du Recht, um dieses »100-Seiten-Gefühl« geht es ja, siehe Enzensberger. Die 115.000–230.000 Zeichen sind aber im Moment erst mal eine Bedingung, um den Korpus halbwegs einzugrenzen. Vielleicht erweist sich dieser Zeichenbereich auch als nicht geeignet. Also mal sehen, die Liste ist ja eine Vorschlagsbasis, aus der dann peu à peu die 100 prototypischsten, besten usw. Hundertseiter ausgewählt werden sollen.
Am 13. April 2011 um 22:27 Uhr
Mario Vargas Llosa: Die jungen Hunde
Vladimir Nabokov: Der Zauberer
Am 14. April 2011 um 00:03 Uhr
mein büchlein hat zwar nur 1000 seiten, die lesen sich aber, sagt man, wie 100’000…
Am 14. April 2011 um 01:10 Uhr
@i.: Danke, sind beide mit drin.
Und den ersten Teasertext gibt es jetzt auch, zu Klabunds »Deutscher Literaturgeschichte in einer Stunde« (1920).
Am 14. April 2011 um 11:46 Uhr
Wurde Zweigs Schachnovelle schon genannt? Passt in die Liste (in der Ausgabe, die ich hier habe). Auf die 1000-Seiter freue ich mich schon! „New York“ ist so ein Wälzer, den ich in der Mache habe…
Am 14. April 2011 um 13:35 Uhr
Könnte noch kurzfristig ergänzen:
Antonio Skàrmeta, Mein Vater aus Paris
(2011 deutsche Ausgabe, 2010 Original, 96 Seiten)
frisch erschienen und gerade durchgelesen:
http://durchleser.wordpress.com/2011/04/14/durchgelesen-mein-vater-aus-paris-v-antonio-skarmeta/
PS: Danke für die Aufnahme der Titel!
Am 17. April 2011 um 09:48 Uhr
Lieber Paco,
ein vorzügliches Projekt, das gefällt mir ganz ausgezeichnet. Ich schlage Jean Paul vor, Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch. Das entspricht den formalen Vorrausetzungen. Es ist ein gutes Buch eines hervorragenden Schriftstellers, der ein wenig aus der Mode gekommen. Wenn er jemals drin war.
Aléa
Am 17. April 2011 um 11:37 Uhr
Ich schlage vor:
Franziska zu Reventlow: Amouresken
Am 17. April 2011 um 20:25 Uhr
Ich las eben bei Aléa Torik von diesem Projekt …. ein Projekt, dass mir sehr gefällt !
Mein Vorschlag : Ida oder das Delirium von Hélène Bessette
Erschien erstmalig bei Gallimard 1973 und 2010 im Secession Verlag auf deutsch – hat knapp über 100 Seiten, müsste von den Zeichen passen – keine „vollgestopften“Seiten .
Ulrike Berretz
Am 18. April 2011 um 20:10 Uhr
Fernando Pessoa: Ein anarchistischer Bankier
Am 19. April 2011 um 00:54 Uhr
@alle: liste ist aktualisiert, thx.
@JJ: pessoa ist bisschen zu kurz, auf pt nur 65.000 zeichen.
Am 19. April 2011 um 11:11 Uhr
Ich muss es einfach anführen. Es hätte eine Besprechung verdient:
Jugend von Joseph Conrad. Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1985. 8°, Pp. 91 S. ; 19 cm, ISBN-10: 3518013866 (3-518-01386-6), ISBN-13: 9783518013861 (978-3-518-01386-1)
Leider gibt es das in der Form nur noch im Antiquariat. Ich hatte den Band von meinem Vater geschenkt bekommen, als es darum ging die den Reisschoner langsam zu übernehmen. Ein schöneres Geschenk hätte er mir kaum machen können.
Am 21. April 2011 um 00:48 Uhr
[…] kurz und knapp. Dass dabei die Rezensionen auf Bonaventura als ausdrückliches Vorbild genannt werden, freut den Nachtwächter natürlich. Ich werde mich wahrscheinlich auch aktiv am […]
Am 22. April 2011 um 10:30 Uhr
[…] die Sprünge zu helfen. Er hat sich vorgenommen, 100 Bücher mit 100 Seiten zu lesen und auf seinem Blog zu bewerten. Das Nachfolgeprojekt, 1000 Bücher mit 1000 Seiten, wird aus meiner Sicht aber noch […]
Am 22. April 2011 um 21:09 Uhr
Joseph Conrad hat neben „Youth“ noch mehr Ausgezeichnetes in der Kategorie Kur(t)z (=Heart of Darkness liegt knapp darüber)::
„Falk“ und „Typhoon“; bestimmt finden sich noch einige.
Am 27. April 2011 um 14:39 Uhr
Hoffe ich habe nichts überlesen, aber ich glaube, Wielands „Musarion“ sollte da auch gut reinpassen. Natürlich ist es ein bisschen Aufklärungs-Kauderwelsch, aber in der schönsten deutschen Sprache. Inhaltlich sicher nichts, was uns heute umhauen würde, dafür aber einfach sehr sehr schön.
Am 30. Mai 2011 um 08:33 Uhr
Tolle Idee! Die Sachbücher und Geschichtensammlungen allerdings würde ich ‚rausschmeißen. Hier noch einige, nur alphabetisch, nicht nach Qualität sortierte Nachträge:
Achternbusch, Die Macht des Löwengebrülls
Agee, Die Morgenwache
Alverdes, Die Pfeiferstube
Bang, Sommerfreuden
Becker, Ränder
Bergerac, Cyrano de: Reise zum Mond
Bernhard: Watten
Bichsel, Die Jahreszeiten
Brautigan: Eine unglückliche Frau
Bronnen, Septembernovelle
Conrad: Die Rückkehr
Conrad: Freya von den Inseln
Diktonius, Janne Kubik
Eca de Queiroz: Der Mandarin
Einstein: Bebuquin
Ginzburg: Valentino
Handke: Nachmittag eines Schriftstellers
Hilbig: Alte Abdeckerei
Hilbig: Die Angst vor Beethoven
Hilbig: Die Weiber
Keyserling: Am Südhang u.a.
Kirchhoff, Die Einsamkeit der Haut
Lernet-Holenia: Der Baron Bagge (!!!)
Lodoli, Nachtvögel
McCullers: Die Ballade vonm traurigen Café
Michaux: Ein gewisser Plume
Moravia: Der Ungehorsam
Onetti, Der Tod und das Mädchen
Pavese: Am Strand
Perec: Ein Kunstkabinett
Philippe: Bubu von Montparnasse
Sciascia: Der Tagder Eule
Sciascia: 12 + 1
Soldati: Die grüne Jacke (!!)
Weiß: Jarmila
Weiss: Das Gespräch der drei Gehenden
Widmer: Der blaue Siphon u.a.
Am 25. August 2011 um 15:24 Uhr
Jacques Cazotte: Der verliebte Teufel
Am 14. September 2011 um 22:25 Uhr
Tut mir Leid, wenn ich in den Whirlpool pupse, aber beim Überfliegen der Liste bin ich bei Pynchons »Versteigerung von No. 49« gestolpert. Wenn ich die Rowohlt-Taschenbuch-Ausgabe grob durchrechne — 195 Textseiten, zu je 35 Zeilen mit je ca. 58 Anschlägen ergibt etwa: 395.050 Zeichen.
Am 14. September 2011 um 23:27 Uhr
@molosovsky: Ja, es sind schon ca. 270.000 im Original, Pynchon verschwindet mit dem nächsten Update von der Liste.
Am 29. Oktober 2011 um 21:03 Uhr
Der Umblätterer…
Der Blog Der Umblätterer mit dem Untertitel In der Halbwelt des Feuilletons war für den Grimme Online Award 2010 nominiert (den er dann nicht erhalten hat).Die Begründung für die Nominierung lautete:Der "Umblätterer" eröffnet einen anderen Bl…
Am 6. Februar 2012 um 21:57 Uhr
http://en.wikipedia.org/wiki/Bartleby,_the_Scrivener
Am 7. Februar 2012 um 00:55 Uhr
danke, klaus, aber der herrliche bartleby ist im engeren sinn kein hundertseiter, also zu kurz für unsere experimentanordnung (115.000 zeichen <= 100-seiter <= 230.000 zeichen) und wurde bereits ausgeschlossen, ist nur 83.000 zeichen lang (engl.) bzw. 101.000 (dt.).
Am 12. Januar 2013 um 21:40 Uhr
[…] schon den Vorteil kurzer Bücher entdeckt. Der Umblätterer hat vor einiger Zeit schon einen Kanon kurzer Bücher ausgerufen und die dazugehörige Liste fasst mitlerweile über 300 Teile, von denen viele nach und […]
Am 7. März 2014 um 16:51 Uhr
[…] Pamphleten; das Online-Magazin Der Umblätterer führt seit einiger Zeit eine ständig wachsende Liste mit 100 Seiten Büchern und auch in der Belletristik gibt es eine Tendenz zu kürzeren Romanen. Im Frühjahr 2014 ist bei […]
Am 18. September 2019 um 14:31 Uhr
Liebes 100-er-Team, ein kleiner Hinweis,
entgegen Arno Schmidts Ansinnen/Wunsch/Idee hat sich im Lektorat die Normseite von 1800 Zeichen durchgesetzt, ausgehend von der Schreibmaschine: 60 Zeichen je Zeile bei 30 Zeilen bei anderthalbfacher Zeilenabstand. Gleich 1 BLATT DIN A 4. Und so geben viele noch heute ihre Texte ab.
Rechnet man die Bücher vom Anfang des Beitrages mal um, kommt man folglich auf etwas anderee Seitenzahlen.
Auf Normseiten-Seitenmengen.
So berechnen Verlage dann auch, wie dick das Buch je nach Satzspiegel und Schriftgröße werden könnte.
ICH TAT ES MAL, für Eure deutschen Seitenzahlen bzw. die, die Paco angab:
Dostojewski: Weiße Nächte (russ. 92.000, dt. 125.000) rund 70 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Chamisso: Peter Schlemihl (132.000 Zeichen) rund 73 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Heine: Die Harzreise (136.000) rund 76 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
R. L. Stevenson: Jekyll & Hyde (engl. 138.000, dt. 164.000) rund 91 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Schnitzler: Traumnovelle (165.000) rund 92 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Thomas Mann: Der Tod in Venedig (169.000) rund 94 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Machiavelli: Der Fürst (ital. 164.000, dt. 177.000) rund 98 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Nietzsche: Ecce homo (196.000) rund 108 Seiten bei 1800 Zeichen-Regel
Voltaire: Candide (frz. 187.000, dt. 219.000) rund 121 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Diderot: Rameaus Neffe (frz. 177.000, dt. 221.000) rund 128 Seiten bei 1800-Zeichen-Regel
Herzlich, Kl.