Listen-Archäologie (Teil 10):
Die Reclam-Top-Ten
Leipzig, 16. Februar 2012, 14:01 | von Paco
Die Reclam-Bände wurden ja gerade redesignt, aus diesem Anlass ist der schöne autothematische Band »Die Welt in Gelb« erschienen (auch als PDF). Darin findet sich auf Seite 65 die Top Ten der bestsellerischsten Bände der Reclam-Universal-Bibliothek seit 1948, das ist doch auch mal interessant:
1. Schiller, Wilhelm Tell (5,4 Mio. Exemplare)
2. Goethe, Faust I (4,9 Mio.)
3. Keller, Kleider machen Leute (4,4 Mio.)
4. Lessing, Nathan der Weise (4,4 Mio.)
5. Droste-Hülshoff, Judenbuche (3,9 Mio.)
6. Hauptmann, Bahnwärter Thiel (3,7 Mio.)
7. Schiller, Maria Stuart (3,6 Mio.)
8. Storm, Schimmelreiter (3,1 Mio.)
9. Schiller, Kabale und Liebe (3,1 Mio.)
10. Goethe, Götz von Berlichingen (3,0 Mio.)
(Eine Besprechung des Redesigns, der in jedem Wort zuzustimmen ist, hat übrigens Martin Z. Schröder für die SZ geschrieben: »Mögen auch diesem kennerhaft fein durchgearbeiteten Entwurf ein bis zwei Dekaden beschieden sein!«)
Am 16. Februar 2012 um 14:21 Uhr
Platz 3 erstaunt mich. Ist der Keller Schullektüre?
Am 16. Februar 2012 um 14:31 Uhr
kurz genug wäre es (95.000 zeichen)
Am 16. Februar 2012 um 17:46 Uhr
Ich las es in der Schule, das weiß ich noch.
Am 18. Februar 2012 um 08:30 Uhr
@Horatiorama: Yep. So wie die gesamte Top-Ten nur aus Schullektüre besteht. Mich überrascht nur der Platz 1. Da müssen andere Regionen (oder Zeiten? – gibt es da eigentlich schon eine passende Qualifizierungsschrift zu?) sich ganz schön ins Zeug gelegt haben. Bei mir ist der Tell in den Verkäufen jedenfalls bestenfalls zweitrangig.
Am 18. Februar 2012 um 14:37 Uhr
Na wenigstens in dieser Liste ist Schiller mal vor Goethe. Der, auf einen Besuch beim schwerkranken Schiller hin angesprochen, mit den Worten „Was hülfe es, wenn wir beide leiden“ abgelehnt haben soll.