100-Seiten-Bücher – Teil 66
Pearl S. Buck: »Die Frau, die sich wandelt« (1937)
Berlin, 8. Mai 2013, 12:29 | von Josik
Als Doris Lessing im Jahr 2007 der Literaturnobelpreis zuerkannt wurde, sagte sie: »I’m 88 years old and they can’t give the Nobel to someone who’s dead, so I think they were probably thinking they’d probably better give it to me now before I’ve popped off.« Als im Jahr 1938 beratschlagt wurde, wer mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet werden soll, war Hermann Hesse zum zweiten Mal nominiert. Abgesahnt hat ihn dann aber, im jugendlichen Alter von 46 Jahren, Pearl Sydenstricker Buck, die kein einziger Buchmacher überhaupt auf dem Zettel hatte und von der im Nobelpreiskomitee noch nie zuvor die Rede war. Dies führte dort zur Lex Pearl S. Buck, wonach fortan nie wieder jemand sofort bereits bei der Erstnominierung literaturnobelausgepreist werden darf.
Pearl S. Buck jedenfalls musste nun niemandem mehr etwas beweisen und konnte nach 1938 machen, was sie wollte. Deshalb hat sie dann auch den Hundertseiter »The Woman who was changed« geschrieben, ein Buch, das sämtliche Ingredienzien für einen Bestseller, Topseller und Longseller enthält und das unbedingt wieder neu aufgelegt werden sollte. Es muss ja nicht unbedingt unter dem ambitionierten Titel »Die Frau, die sich wandelt« sein. Die aus dem Fernsehen bekannte Schriftstellerin Christine Westermann gab einem ihrer Romane den etwas eingängigeren Titel: »Baby, wann heiratest du mich?« Lustigerweise ist dieser Christine-Westermann-Titel auch schon die komplette Inhaltsangabe des beliebten Buckbuchs.
Am 8. Mai 2013 um 12:34 Uhr
Die aus dem Fernsehen bekannte Schriftstellerin Christine Westermann
Sehr feine, gelungene Spitze.