100-Seiten-Bücher – Teil 147
Carson McCullers: »Die Ballade vom traurigen Café« (1943)
Eutin, 19. Februar 2019, 14:03 | von Josik
»The Ballad of the SAD café« sollte man lesen, um das Wort »SAD« mal wieder mit jemandem zu assoziieren, der nicht Donald Trump ist, in diesem Fall also mit der supersten Carson McCullers. Okay, in der deutschen Übersetzung fällt das wahrscheinlich nicht so auf, I mean, wohl die wenigsten denken beim Titel »Die Ballade vom TRAURIGEN Café« an @realDonaldTrump, oder? Die deutsche Übersetzung, die ich in der Hand hatte, stammt aus dem Jahr 1961 und ist eine wunderbar saturierte Übersetzung. So taucht im Original dreimal das Wort »chitterlins« auf, und das wird hier mit »Gekröse« wiedergegeben, oder genauer gesagt: Zweimal wird es mit »Gekröse« (S. 8, S. 49) übersetzt, einmal mit »Eingelegtem« (S. 73).
Die Worte »a Nehi« hingegen werden mit »ein Nehi« (S. 36) wiedergegeben – das ist nachvollziehbar, denn ein Nehi ist eine Art Cola, nur dass es eben keine Cola ist, sondern ein Nehi. Aus »the hunchback, who had been eating sweet snuff all the day« wird »der Bucklige, der den ganzen Tag an seinem süßen Priem gelutscht hatte« (S. 68), und das klingt auch nowadays doch noch relativ knorke, doesn’t it? Auch »sweet snuff« kommt im Original insgesamt dreimal vor, wird hier überraschenderweise dann allerdings auch jedes Mal mit »süßer Priem« übersetzt (S. 32, S. 68, S. 104). Es gibt in diesem Buch natürlich noch viel, viel mehr zu essen (jaja, okay, Priem isst man natürlich nicht, es sei denn, man ist bescheuert oder aber man möchte ihn eben gerne essen), z. B. »a pecan«, also »eine Hickorynuss« (S. 104).
Usw.!