100-Seiten-Bücher – Teil 211
Kettly Mars: »Ich bin am Leben« (2015)
München, 31. August 2020, 13:30 | von Josik
Der kleine, feine Litradukt Verlag, in dem dieses Buch erschienen ist, sitzt in Trier. Der Lektor dieses Buchs, so steht es auf Seite 4, heißt Peter Trier. Aha, werdet Ihr nun denken, Trier – Trier, aha! Die Autorin dieses Buchs heißt Kettly Mars. Aha, werdet Ihr nun messerscharf schlussfolgern, die Autorin kommt also vom Mars. Falsch! In Wirklichkeit kommt Kettly Mars nämlich aus Haïti.
Dieses fantastische Buch beginnt mit dem Erdbeben, das Haïti am 12. Januar 2010 heimgesucht hat. Als dann auch noch die Cholera ausbricht, macht die Anstalt dicht, in die Alexandre wegen seiner Schizophrenie als Jugendlicher eingeliefert worden war. Zweiundvierzig Jahre, drei Monate und achtzehn Tage hat Alexandre in dieser Anstalt verbracht, und nun, als knapp Sechzigjähriger, muss er wieder nachhause. Uff! … Aber überspringen wir kurz die atemberaubenden Geschichten, die auf den ersten 126 Seiten erzählt werden, und schalten auf die vorletzte Seite: »Wenn wir alle ein wenig verrückter wären, wäre es um die Welt viel besser bestellt« (S. 127).