100-Seiten-Bücher – Teil 218
Mahasweta Devi: »Das Brahmanenmädchen und der Sohn des Bootsmanns« (1968)
München, 29. Dezember 2020, 10:35 | von Josik
Eigentlich spielt diese Geschichte in Indien, und zwar im 18. Jahrhundert, aber dann passiert ouf of the blue folgendes: »Jemand sagte: ›Höre, Golaks Mutter, besorge einen eisernen Armreif aus dem Kalitempel in Tirol. Das hat sogar schon wild gewordene Elefanten geheilt.‹ Ishwar ging nach Tirol, brachte einen eisernen Armreif und gab ihn Golak« (S. 69f.). Also das ist doch leiwand, da geht jemand innerhalb eines einzigen Satzes zu Fuß von Indien nach Tirol und wieder zurück, und wirklich, Leute, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gut diese Szene mir als Verhaltensösterreicher gefallen hat.
Mahasweta Devi: Das Brahmanenmädchen und der Sohn des Bootsmanns. Aus dem Bengalischen übersetzt von Barbara DasGupta. Heidelberg: Draupadi Verlag 2013. S. 3–89 (= 87 Textseiten).
(Einführung ins 100-Seiten-Projekt hier. Übersicht über alle Bände hier.)