Was vom Tage 27 übrig blieb:
belum. specialty coffee bar, Eppendorf
Hamburg, 27. September 2022, 23:00 | von Paco
Aufwach: 6:30 Uhr.
Heute Zickzack durch Eppendorf und dabei Stippvisite in der …
Geschwister-Scholl-Straße 32
(Eppendorf)
Zuerst nehme ich im Laden nur 35-jährige mit 5-Tage-Bart und Basecap wahr, aber da hinten an dem Tisch sitzen doch noch ein paar andere Leute.
Espresso: €2,10.
Der Preis ist aber nur nominell, denn es gibt hier keine einfachen Espressos mehr, nur noch doppelte (à €3,00), alle Rezepte seien nurmehr auf Double Shots ausgerichtet. Na gut!
An dem oben erwähnten Tisch, ich kann und will es nicht überhören, wird über ein Buch diskutiert, und zwar über »Die Schönheit der Differenz« von Hadija Haruna-Oelker.
Okay, schnell in die FAZ geschaut, gleich Patrick Bahners entdeckt, Rezension zu Nils C. Kumkars »Alternative Fakten. Zur Praxis der kommunikativen Erkenntnisverweigerung« (Suhrkamp 2022). Beginnt erst mal mit einem Habermas-Diss, denn in dessen neuester Schrift zum Strukturwandel der Öffentlichkeit (vgl. Andreas Bernard in der SZ neulich) wende er die synonymen Metaphern ›Echokammer‹ und ›Bubble‹ bezogen auf Social Media so an, als ob es Phänomene der Selbstbestätigung nicht auch in der klassischen Öffentlichkeit gebe. Rest des Artikels handelt dann davon, wie Kumkar zeige, dass es die behauptete Spaltung der Gesellschaft gar nicht gebe. Alternative Fakten seien als »Kommunikationsereignisse« zu verstehen, ohne dass sich an der geteilten Wirklichkeit etwas ändere: »Ihre Konstruktionen fallen sofort in sich zusammen, wenn man die polemische Veranlassung wegnimmt.«
Musste zwischendrin unvermittelt aufbrechen und den Artikel später auf einer Bank im Stadtpark zu Ende lesen, denn dahin habe ich den Teutonia bei bestem Wetter dann gepusht.