In Herzliya
Tel Aviv, 6. Januar 2008, 14:07 | von PacoBei Eitan Mehulal hoch oben in den Ackerstein Towers in Herzliya. Der in Israel obligatorische schöne Meerblick aus dem Konferenzraum. Kurze Verzögerung, wir warten mit den Coffeetable-Books und durchblättern das schöne Ankuck-Buch »פורטרט ישראלי« (»Israelische Porträts«).
Darin auch eine Aufnahme von David Grossman, dem Verfasser des grandiosen Sticker-Songs, vertont von Hadag Nachash. Dann geht es kurz um den Song, dann aber auch gleich wieder um viele andere Dinge.
Um die Mittagszeit gehen wir hinunter ins Joya in der Rehov Shenkar. Irgendwie scheinen da gerade ein paar Kundengespräche zu laufen, das Restaurant ist auch auf den ersten Blick sehr geeignet für Kundengespräche, und wir erinnern uns an eine frühe Episode der US-Version von »The Office«, Folge 2.13: »The Client«. Weil Michael wegen eines Kundengesprächs nicht im Office ist, findet Pam zufällig seinen unfassbaren Drehbuchentwurf für einen Hollywood-Actionfilm mit dem schönen Arbeitstitel »Threat Level: Midnight«. Er wird mit verteilten Rollen gelesen, ein großes Highlight der zweiten Staffel!
Das Essen im, wie gesagt: Joya, sieht so aus, dass ich auf einmal weiß, warum Henryk M. Broder bei seinen Restaurantbesuchen in aller Welt manchmal frisch servierte Tellerladungen fotografiert. Genau, lass uns jetzt auch anfangen, Essen zu fotografieren, sagt Millek, aber uns ist klar, dass wir hinter der Ästhetik von Broders Essensbildern immer zurückstehen müssen. Was wir dagegen gut können, sind völlig indiskutable, anti-touristische, verwischte und prinzipiell motivlose Handybilder von Kaffeehäusern, hehe.
Wir gehen noch ein paar Alex-Rühle-Artikel durch, außerdem ein paar Zeitungstexte zum Urteil in Sachen »Esra«, und halten vor allem die von Heribert Prantl (SZ, 13. 10.) und Remigius Bunia (FAZ, 13. 10.) gegeneinander.
Während der Rückfahrt nach Tel Baruch Zafon kommt ein Anruf aus dem Institut. Milleks Postkasten ist über und über mit Zeitungen gefüllt, ob sie die entsorgen sollen. Millek fragt zurück, ob da jemand wahnsinnig geworden sei, Zeitungen bitte im Office zwischenspeichern, wie eigentlich abgesprochen. Usw.