Goetz vs. Lottmann
Leipzig, 31. Mai 2007, 23:01 | von PacoAuch Der Umblätterer wurde gefragt, wo er sich bei dieser Dichotomie positioniert. Auf diese Frage müssen wir nicht antworten, aber vielleicht noch mal klar machen, dass wir Goetz alles verdanken, Lottmann in seinem Leben dagegen nur einen einzigen Satz geschrieben oder gesagt hat, der Weltliteratur ist.
Dieser Satz ist inzwischen so allüberall, dass wir die Quelle, das Ursprungsdatum, gar nicht mehr wissen (anyone?). Wie auch immer. Joachim Lottmann sagte also einmal:
»Ich bin der deutsche Rainald Goetz.«
Das ist so groß, großartig, umwerfend, hinreißend und syllogistisch, dass wir den Satz bis heute noch nicht vollständig verstanden haben.
Am 1. Juni 2007 um 09:36 Uhr
Herr Lottmann hat viele gute und noch weit mehr sehr gute Bücher geschrieben. So haben beispielsweise die epochalen Berliner Jugenderklärwerke “Die Jugend von heute” und “Zombienation” nicht nur einen fundamentalen Beitrag zum Verständnis zeitgenössischer Sexualität der unter 20-jährigen geleistet, sondern darüber hinaus das Fenster zur Erneuerung einer ganzen literarischen Gattung weit aufgestoßen. Ich persönlich verdanke Herrn Lottmann das wunderbare Verb “aufstellen”.
Herrn Goetz verdanke ich gar nichts, habe mich aber vor zwei Wochen mal wieder mit ihm gemeinsam in einem Gebäude aufgehalten. Berliner Hauptbahnhof.
Am 1. Juni 2007 um 23:59 Uhr
Ich kenne die vielen und sehr guten Bücher von Jolo auch, wollte mich vorhin aber lieber nicht an diese erinnern, da sonst der Beitrag weitaus länger geworden wäre.
Die Frage bleibt aber, ob da draußen jemand weiß, wo zuerst der Satz mit dem “dt. Rainald Goetz” auftauchte. Wer weiß es? Wer sagt es mir?