Die FAS vom 13. 7. 2008:
Die schönsten Zahlen zwischen 1 und 10 000
London, 14. Juli 2008, 13:42 | von Paco
Ganz genau, die FAS wollte ich mal machen, ursprünglich wegen des Interviews, dass die New Kids on the Block mit Johanna Adorján geführt haben. Das Highlight ist aber IMHO ein anderer Text:
Eberhard Rathgeb über Roland Barthes
Eberhard Rathgeb schreibt über die deutsche Übersetzung der letzten Vorlesungen von Roland Barthes. Für den Umblätterer eine der wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres. Titel: »Die Vorbereitung des Romans«. Geht da u. a. auch um das Verhältnis zwischen der so genannten ›Schriftstellerei‹ und dem so genannten ›Journalismus‹:
»Die ausufernde Sprache des Journalismus enthalte, so Barthes, ›nichts Archaisches, keinen Ursprungssinn, kein (sprachliches) Ritual, keine Liturgie, kurz: nichts Religiöses‹.«
Interessant ist dieses Zitat deshalb, weil unsere vermessene Arbeitshypothese ja vorsieht, die FAS so zu behandeln, als sei sie ein unendlich fortsetzbarer Roman der Gg.wart.
NKOTB
Dann das Interview mit den New Kids. Johanna Adorján kommt gleich am Anfang mit: »Sie sind nicht mehr New, Sie sind keine Kids mehr …« Das geht eine Weile so weiter, bis Donnie das hier bringt: »Green Day sind auch nicht grün.« Ein gutes Argument, hehe.
Klickstrecken
Einen ausführlichen Artikel zum Thema hat Stefan Niggemeier für die Medien-Seite abgeliefert. Geht darum, dass immer sinnlosere Klickstrecken immer mehr Klicks erzeugen sollen, denn Klicks sind momentan die Richtwerte, nach denen bei Onlinemedien Werbung platziert wird.
Der Teasertext fragt zynisch: »Sollen wir die schönsten Zahlen zwischen 1 und 10 000 bringen?« Die FAS selbst bringt sie dann nicht, also übernehmen wir, hier sind die 10 schönsten natürlichen Zahlen im genannten Zahlenbereich (wenn auch nicht als Klickstrecke):
76
811
1945
2192
2525
2666
3499
5401
7938
9817
Soweit zur FAS, jetzt muss ich einen Roman zuende lesen, dann doch noch Zeruya Shalev, »Liebesleben«, doch was ist das, auf Seite 193 bereitet der zu liebe und zu langweilige Ehemann Joni seiner Frau Ja’ara (unverdientermaßen, hehe) eine Portion Schakschuka zu, hmmm, da kann ich jetzt nicht weiterlesen, Schakschuka, genau, ich hab Hunger, also weg mit dem Roman, raus zum Essen, irgendwas, egal, Hunger.
(Nachtrag um 22:54 Uhr: Auf Seite 359 bäckt Ja’ara ihrem Joni »zu Ehren« einen Schokoladenkuchen. Schokoladenkuchen! Das Roman-Ende ist zwar greifbar nah, aber ich muss vorher noch mal schnell zum Off-Licence, vielleicht haben die noch irgendwas zum Nachtisch.)
Am 16. Juli 2008 um 23:01 Uhr
Interessant übrigens die anhaltende Affinität des Wortfeldes „umblättern“ zum weiblichen Geschlecht: Nach dem „Mädchen, das die Seiten umblättert“ und der „Umblätterin“ jetzt also „Die Frau, die die Saiten umblättert“ (Nils Minkmar über Carla Bruni, S. 25)
Am 23. Juli 2008 um 00:38 Uhr
4 (klick) 8 (klick) 15 (klick) 16 (klick) 23 (klick) 42
Am 26. Juli 2008 um 12:08 Uhr
Das musste ja noch kommen. Folgerichtig.
Am 26. Juli 2008 um 13:42 Uhr
i might be going out on a limb here, aber unsere zahlen sind schöner: allein die kraft und urwüchsigkeit der 9817!